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Zuckerkörniger Dolomit tritt in der Schweiz vor allem in der Piora-Zone
und im Binntal auf. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in der Grube
Lengenbach seltene Mineralien abgebaut. Mineralienliebhaber und
Geologen aus ganz Europa, vor allem aber aus Grossbritanien und
Deutschland, waren von der Schönheit und Vielzahl der Lengenbacher
Mineralien begeistert.
Bild: Raphael Ritz (1883): Der Mineraloge. Auf dem Tisch der
Strahlerfamilie liegen viele Minerale aus den Alpen. Der Mineraloge
(vermutlich J.J.G vom Rath, Bonn) betrachtet einen zuckerkörnigen
Dolomit mit Realgar aus der Grube Lengenbach.
Quelle: H. A.
Stalder et. al. (1978): Die Minerale des Binntales.- Jahrbuch 1975-1777
des Naturhistorischen Museums der Burgergemeinde Bern.
Bild: Realgar mit Quarz auf zuckerkörnigem Dolomit (Foto P. Vollenweider)
Dolomitgestein [Calcium-Magnesium-Carbonat] ist in der Schweiz ein
typisches Sediment aus der Trias-Zeit, das in den Gesteinen des
Jura-Gebirges und der Alpen aufgeschlossen ist. Zu deren Bildung kam es
vor 240 bis 208 Mio. Jahre als hierzulande noch ein seichtes tropisches
Meer die Landschaft beherrschte. Dolomit entsteht nach heutigem Wissen
infolge evaporative pumping im intertidalen Bereich oder in
abgeschlossenen Becken, die periodisch überflutet werden. Dolomit kann
auch durch mikrobiologische Aktivität entstehen.
Die
Bezeichnung zuckerkörniger Dolomit bezieht sich auf das Gefüge dieser
Dolomit-Varietät und beschreibt die geringe Kohäsion dieses Gesteins.
Die geringe Festigkeit entstand durch eine statische Rekristallisation,
bei welcher isometrische Körner mit ebenflächigen Korngrenzen
entstanden.
Bild: Zuckerkörniger Dolomit mit Pyritadern (Foto F. Schenker)
von Dr. Franz Schenker, Mineraloge-Petrograph, Meggen, www.fsgeolog.ch
Fachliteratur: www.nmbe.ch/deutsch/513_11.html Bilder: www.vs-wallis.ch/wallis/goms/bin/lengenbach.html Strahlern: www.binntal.ch/strahlern/mineralien.html |